06November
2019

Kaikoura

Und los geht’s nach Kaikoura. Ich habe leider die meiste Zeit der Fahrt verschlafen, aber eigentlich ist der Statehighway 7 über den Lewis Pass eine landschaftlich sehr schöne Route, da sie fast durchgehend an Flüssen entlang führt und, wir hatten wunderbares Wetter. In Kaikoura hatten wir wieder eine Lodge, was diesmal bezüglich des Essens noch blöder war, denn es war ja so viel nicht gegessen worden. Dafür entschädigte die Lodge insgesamt, erst 2012, und damit nach neuesten Erdbebensicherheitsstandards gebaut, sah alles noch sehr schick aus. Der Gastgeber war außerdem nicht nur Hotelier, sondern auch Hobbyfotograf, und zwar ein sehr guter und Technikfreak. Jedenfalls gab es einen Fernseher mit Yamaha-Soundanlage und einer Mediathek, die besser war als jedes Flugzeug. Für unseren ersten Tag stand Schwimmen mit Delphinen an. Wie sich am Morgen aber zunächst mal herausstellte, handelte es sich bei meiner Unpässlichkeit wohl doch um einen Virus, denn ich habe ihn weiter gegeben . Da es mir immer noch nicht wirklich besser ging und ich ja unsere GoPro verbummelt hatte, ließ ich das mit dem Delphinschwimmen bleiben und konzentrierte mich auf dem Schiff aufs Fotos schießen. Ronald wagte den Sprung in 13 Grad kalte Wasser, war aber sehr gut ausgerüstet worden mit einem Thermoneoprenanzug inkl. Füßlinge, einer noch dickeren separaten Kapuze, sowie einer weiteren Jacke obendrüber. Damit war man quasi unsinkbar, es lief nichts in den Anzug, einzig die Hände sind beim Kontakt mit dem Wasser sofort eingefroren. Es gab auch nur einen Ausfall, eine Asiatin ist nach 5 Sekunden sofort wieder raus aus dem Wasser und hat sich auch nicht mehr zu einem weiteren Versuch überreden lassen. Anders als letztes Jahr auf den Azoren (wo wir schon mal im Atlantik mit Delphinen schwimmen waren)war diesmal in der Nähe der Delphine einiges mehr erlaubt. Es wurde empfohlen unter Wasser zu singen oder andere hohe Laute von sich zu geben und auch mit den Delphinen zu schwimmen (natürlich ohne sie dabei anzufassen). Ich kann sagen, es funktioniert, die Schwimmergruppe hatte immer wieder Besuch von Delphinen und zwar sehr nah (auf den Azoren sind sie nur in einiger Entfernung vorbei geschwommen). Ronald war einmal allein umringt von 6 Delphinen, 3 Großen und 3 Babys und er hätte nur den Arm ausstrecken müssen um sie berühren zu können (ich war natürlich mehr als neidisch ;-)). An unserem 2. Tag in Kaikoura stand eine weitere Tour auf dem Programm, diesmal Whalewatching, und zwar aus der Luft. Mit einem ganz kleinen Flugzeug ging es nach oben, neben uns waren nur noch eine 4-köpfige Familie mit an Board und der Pilot natürlich. Um es kurz zu machen, nix Wal. Der Pilot ist dann noch 2mal über Delphingruppen geflogen, aber wir haben keine Wale gefunden. Da wir ja nicht im Zoo und Wale nun mal wilde Tiere sind, haben wir es ganz gut verkraftet, der kleine Junge hat aber ganz schön den Kopf hängen lassen. Wir haben am nächsten Morgen noch erfahren, dass die dort lebenden Wale scheinbar weiter nach draußen gezogen sind, jedenfalls gab es keine Sichtungen und die Tour eines mit uns in der Lodge wohnenden anderen Ehepaars war komplett abgesagt worden. Wir haben nach dem Rundflug jedenfalls beschlossen, uns auch mal die medizinischen Einrichtungen des Landes anzuschauen, da einfach nichts besser wurde. Die Ärztin hat uns wegen des vielen Imodiums geschimpft, Buscopan verschrieben und so was wie: ‚Wat raus mut, mut raus‘ gesagt. Damit waren wir für den Rest des Tages an die Lodge gebunden und haben die Mediathek gut nutzen können. Morgen verabschieden wir uns dann von der Südinsel und schippern mit der Fähre nach Wellington.