03November
2019

Greymouth

Ich sag es gleich vorweg, der folgende Eintrag wird etwas kürzer. Wir hatten uns für die Weiterfahrt überlegt, noch mal die Glacier Road am Franz-Josef-Gletscher hinter zu fahren und dort noch den kleinen Spaziergang zum Gletscher zu machen. Leider war das Hochdruckgebiet aber doch noch nicht da, sodass tiefe Wolken in den Bergen hingen. Dann eben nicht. Leider hielten sich die Wolken bis in den Norden, aber es war immerhin etwas wärmer. Unser Ziel war ein Bach on the Beach, ca. 20 km über Greymouth. Von der Straße aus zu erkennen, war es nur am blauen Briefkasten, ansonsten verbarg es sich hinter dichter Bepflanzung. Wir waren mal wieder im Nirgendwo ohne WLAN, ein bissl Netz gab es nur, wenn wir unser Handy mit der neuseeländische Datenkarte draußen irgendwo hinlegten, oder min. in ein Fenster klemmten, aber es war schon sehr wacklig. Wir hatten ein sehr großzügiges Häuschen mit Schlafplätzen für bis zu 6 Personen, also 2 müssten nebenan in einer Hütte schlafen und 2 in einem Doppelstockbett und einem offenen Kamin. Wir sagen es mal so, das Häuschen war ok, aber an der ein oder anderen Stelle könnte doch mal wieder handwerkliche Hand angelegt werden, im Bad zum Beispiel und wahrscheinlich müsste mal wieder ein Schornsteinfeger kommen, denn der Kamin hat uns schon ordentlich die Bude vollgequalmt. Dafür gab es aber eine phantastische Terrasse direkt am Strand, die wir trotz Bewölkung bis zum späten Nachmittag genießen konnten. Warum nur bis zum späten Nachmittag? – Dann war Fütterungszeit, wie es unsere Gastgeberin so schön auf einen Zettel geschrieben hatte…massenhaft Sandfliegen, Mücken und anderes Zeugs, das uns das Blut aussaugen wollte. Am Abend haben wir zusammen gekocht, endlich mal wieder ordentlicher Gurkensalat mit Essig und als Hauptgang Nudeln mit Spinat und Lachs. Und das war auch schon fast das Ende der Geschichte in Greymouth. Ich war relativ schnell satt und nicht lange danach setzte massive Übelkeit ein. Da es Ronald gut ging, lag es wohl nicht an dem Essen. Ich hatte an dem Abend jedenfalls ein hohe Nutzungsrate des Badezimmers und starke Bauchschmerzen in der Nacht. Auch am nächsten Morgen war an Essen nicht zu denken. Bei strahlendem Sonnenschein konnte Ronald seine Ruhe auf der Terrasse genießen und merkwürdige Tiere beobachten, während ich im Bett lag. Ein Strandspaziergang mit einer Entfernung von ca. 100m vom Haus war drin, mehr ging nicht. Damit fiel leider auch ein Besuch der Pancake Rocks aus und das war wirklich schade, denn in unserem Haus gab es eine Gezeitenuhr und wir hätten das perfekte Timing bei Flut abwarten können. Ronald hat an diesem Abend zum letzten Mal den neuseeländischen Würstchen eine Chance gegeben, nein, es wird einfach nichts. Immerhin gab es später noch einen traumhaften Sonnenuntergang. Morgen geht es zurück an die Ostküste, mit 4,5 Stunden Fahrtzeit unsere längste Tour, ich hoffe, es geht einigermaßen.