25November
2019

Hokianga

Da unser vorletztes Ziel nur eine gute Autostunde entfernt lag und wir erst ab 16 Uhr in unsere nächste Unterkunft konnten, fuhren wir zunächst erst noch mal nach Paihia, um uns ein schönes Plätzchen am Strand zu suchen. Auf dem Weg dahin, also an der Strandpromenade von Paihia, fragte ich mich, ob man hier ein Faible für außergewöhnliche Toiletten hat, denn dort befindet sich ‚Paihia’s Wee Toilet‘. Nach einem entspannenden Strandaufenthalt war ich auch schon wieder hungrig und wir gingen auf Restaurantsuche. Blöderweise lag ausgerechnet an dem Tag ein Kreuzfahrtschiff vor Anker und der Ort war total überfüllt. Nach einer halbstündigen Suche, inkl. Fahrt in einen Nebenort, in dem sich aber wirklich alle Gute Nacht sagen, fanden wir einen Burgerladen gegenüber dem Platz, auf dem wir uns zuvor die ganze Zeit schon aufgehalten hatten (hätten wir auch gleich haben können). Das besondere war, obwohl erst 14 Uhr gab es Live-Musik und dazu noch sehr leckere Burger. Anschließend ging es für uns einmal quer auf die andere Seite der Nordinsel. Da wir kurz vor Rawene immer noch zu früh dran waren, suchten wir zunächst noch einen Weg an den 90-Mile-Beach. Nach vielleicht 10 Minuten Autofahrt zeigte sich eine riesige Sanddüne am Horizont und kurz danach türkisfarbenes Wasser; es war der Hokianga Harbour. Wir fuhren bis fast an die Spitze und wanderten dann noch kurz bis zum einem Lookout-Punkt. Also, wenn man denkt, jetzt hat man in Neuseeland aber alles schöne gesehen, dann kommt noch sowas, was für schöne Farbspiele. Danach war es Zeit für unser vorletztes Bed&Breakfast, wir wohnten bei einer ehemaligen Rechtsanwältin. Auch hier, keine Enttäuschung, sehr geschmackvoll eingerichtet, mit Terrasse zum Wasser und damit Blick auf den Sonnenuntergang. Aufgrund unser Burgervöllerei vom Nachmittag und einem durch die Paddeltour vom Vortrag heftigen Muskelkater im gesamten Rücken, klang der Abend sehr ruhig aus.

In der Region Hokianga gab es noch ein letztes ‚Must Do‘ für uns, Kauri-Bäume. Noch vor ca. 150 Jahren gab es in Neuseeland unzählige dieser Baumriesen, aber, aufgrund ihres guten Holzes fielen über 90% der Axt zum Opfer. Heute befinden sich fast 75% der noch verbliebenen Bäume in eben der Region, in der wir uns gerade befanden und leider sind auch diese durch einen von Touristen eingeschleppten Parasiten bedroht. Wir fuhren also in den Waipoua Forest. Am Halt Nr. 1 war es nur ein kurzer Weg bis zum Tane Mahute, dem ‚lord of the forest‘, nachdem man eine Schuhreinigungsstation passieren muss (reinigen und desinfizieren). Es ist Neuseelands größter Kauri, mit 51,5 m Höhe und einem Stammumfang von 13,8 m. Man muss sich das so vorstellen, man läuft diesen Weg entlang, sieht eine kleine Gruppe von Leuten stehen, wenn den Blick auch nach links und ruft laut aus: ‚heiliges Blechle‘; denn man steht vor einer Wand aus Baumstamm. Wenn man noch nie Bäume solcher Dimensionen gesehen hat, sehr beeindruckend (auf dem Foto unten steht Ronald ca. 10 Meter vor dem Baum auf einer Bank). Danach ging es weiter zum 2. Halt, der eigentlich Wanderwege zu 3 großen Bäumen bietet. Leider sind aufgrund des Parasiten die Zugänge zu 2 Bäumen, bzw. Baumgruppen zur Zeit gesperrt, aber immerhin der halbstündige Weg zum zweitgrößten Kauri, dem Te Matua Ngahere, oder auch ‚father of the forest‘ war geöffnet. Auf dem Weg dorthin passiert man bereits einige schon beeindruckende Jungbäume, um dann am Ziel ein weiteres Mal vor einem Koloss von Baum zu stehen. Anschließend fuhren wir noch zum Trounson Kauri Park. Hier führt ein 45minüter Rundweg durch einen ganzen Wald voller kleinerer Kauri. Gleich zu Beginn flog genau vor unserer Nase ein sehr schöner Papagei vorbei, aber leider haben wir ihn nicht wieder gefunden. Außerdem leben dort Kiwis, für wen es passt, lohnt sich vielleicht eine Übernachtung auf dem dortigen Campingplatz. Danach traten wir den Rückweg an, unterwegs gab es in der Nähe der Sanddünen noch einen Mittagshalt und ich habe mir noch mal Austern schmecken lassen. Spaßenshalber habe ich mal auf die Speisekarte eines Münchner Restaurants geschaut, welches Austern anbietet…oha, im Schnitt 50 EUR für 6 Stück, hier bekommt man sie für 12 – 20 Dollar, also, zwischen 7 und 12 EUR. Bevor wir in unsere Unterkunft zurück fuhren, wollten wir noch einen Blick auf unseren eigentlichen Ort Rawene werfen. Viel gab es nicht zu sehen, ein paar hübsche Holzhäuschen und das war es. Wir wollten eigentlich noch ins Café, aber erst war überhaupt niemand da und dann wurde uns erklärt, dass man eigentlich schon zu hat und Wechselgeld ist auch keins da…dann eben keinen Umsatz mit uns. Morgen geht es zurück nach Auckland, unserer letzten Station.