17Juni
2019

Die ersten Tage in Irland

Nun ist es endlich soweit, eine Woche Irland. Glücklicherweise waren wir bereits am Anreisetag tiefenentspannt, sonst hätten uns der mehrmalige Wechsel des Sicherheitskontrollbereichs aufgrund des Massenandrangs am Münchner Flughafen, der kurzfristige Gatewechsel, der leicht verspätete Abflug, das längere Warten auf einen Parkingslot am Flughafen Dublin oder der Komplettausfall des Buchungssystems bei Sixt ganz leicht aus der Fassung bringen können. Tat es aber alles nicht, sodass wir am Nachmittag des 15.06. ganz entspannt an unserem ersten Ziel Kilkenny ankamen. 

Da wir in Kilkenny nur eine Nacht geblieben sind, war nur Zeit für einen kurzen Rundgang durch die wichtigesten Highlights. Kilkenny Castle, Medival Mile, St Caniceˋs Cathedral (in der ein Kindergeburtstag stattfand... also im Turm und auf dem Friedhof, für uns ein erstes Aha-Erlebnis) und St. Maryˋ Cathedral. Zum Abendessen waren wir im Petronella, in dem uns der Wirt empfangen hat, als seien wir alte Freunde. Ausgezeichnetes Essen von der Vorspeise bis zum Death of Chocolate und unglaublich freundliche Bedienungen.

Am nächsten Tag ging es weiter Richtung Killarney mit Unterwegsstopp in Cashel, um den Rock of Cashel zu bestaunen. Uns hat es gefallen, auch wenn in die kleine Cormacˋs Chapel alles an Besuchern hineingequetscht wurde, was 12 Uhr davor stand. Akkustisch verstanden hat man nicht wirklich was, muss man aber auch nicht, einfach die Kapelle auf sich wirken lassen und die ausliegenden Blättchen lesen. 

Nach diesem geschichtsträchtigen Ort fuhren wir direkt durch bis Killarney und da noch etwas Zeit war, konnten wir Muckross House noch von der Liste streichen. Eine sehenswerte Villa mit wunderschönem See und noch schöneren Gärten. Was uns als Deutsche einen weiteren Aha-Moment beschehrt hat, über den Rasen laufen ist hier kein Problem, wir hatten trotzdem das Gefühl etwas verbotenes zu tun ;-)

Am Montag starteten wir ohne Frühstück (und das war auch gut so) gegen 7 Uhr auf den Ring of Kerry. 9 Uhr hatten wir nämlich ein Date mit einem Boot in Ballinskelligs, das uns nach Skellig Michael bringen sollte. Ja, genau, die Insel, auf der Teile von Star Wars gedreht wurden. Es regnete, als wir am Pier ankamen und es regnete noch mehr als wir an Board waren. Wer schon mal auf dem Atlantik war weiß, das könnte ungemütlich werden. Da Bootfahren im Urlaub bei uns zum Musthave gehört, haben wir schon ein bissl was erlebt und wissen, bloß auf dem Deck bleiben. Von der Hinfahrt gibt es dann auch keine Fotos, wir brauchten beide Hände zum Festhalten. Unser Captain manövrierte unser kleines Boot gekonnt durch die Wellen, besser als Achterbahnfahren war es trotzdem und der ein oder andere der 10 weiteren Passagiere an Board hätte sich ein Frühstück wohl besser auch gespart. Nach einer Stunde, und wir waren fassungslos, legten wir bei strahlendem Sonnenschein an der kleinen Insel an (alles hätte es den aufregenden Hinweg nie gegeben) und dieser blieb uns auch erhalten. Ich war bei Sichtung des ersten Papageitauchers völlig aus dem Häuschen, nichts ahnend, dass wir 15 Minuten später von den kleinen putzigen Vögeln umringt sein sollten. Wir durften 2,5 Stunden auf der Insel bleiben und waren begeistert, die gefühlten 1000 Fotos (die Hälfte natürlich von Papageitauchern) zeugen von der Faszination. Auf dem Rückweg hatte sich der Atlantik so beruhigt, dass Captain David uns noch die zweite Insel Little Skellig zeigte, die Vogelinsel, auf der mehrere Zehntausend Vögel leben. Außerdem hatte er auch noch Zeit, mit jedem ein Schwätzchen zu halten. Und wieder begeisterte uns die unglaubliche Freundlichkeit der Iren. Zurück im Auto beschlossen wir noch einen kurzen Abstecher zur westlichsten Schokoladenfabrik Europas zu machen, Skellig Chocolate. Sieht von außen ganz unspektakulär aus, umso überraschter der Gesichtsausdruck, dass drinnen wirklich von Hand Schokolade hergestellt wird. Im Anschluss fuhren wir auf den für uns zweiten Teil des Ring of Kerry, und meine Güte, es ist wirklich wunderschön. Nach dem obligatorischen Stopp am Ladyˋs View, einem Aussichtpunkt auf die Seen des Killarney National Park, beschlossen wir auch noch dem Torc Wasserfall einen Besuch abzustatten, um unsere Liste für Killarney auch wirklich komplett abgearbeitet zu haben.