17Oktober
2019

Sydney

Und dann ging es auch schon los nach Sydney. Zunächst erst einmal Auto am Flughafen abgeben. Das war insofern nicht so einfach, als das es auf der 50 km langen Strecke zwischen dem Wildpark und dem Flughafen keine Tankstelle gab. Für Tankstellen muss hier von der Autobahn abgefahren werden oder man gurkt noch etwas um den Flughafen herum. Nachdem wir diese Aufgabe erfolgreich gemeistert hatten konnten wir mit dem Zug zu einem Preis vergleichbar mit München, aber in einer akzeptablen Zeit fast bis zum Hotel im Stadtteil The Rocks fahren. The Rocks ist der Gründerstadtteil von Sydney, direkt am Hafen. Von der Station aus hat uns Google-Maps leider auf einen Weg mit Treppen zum Hotel geschickt. Was normalerweise kein Problem ist, kann mit 22 kg schweren Koffern schnell zu einem werden. Aber, an Treppe Nr. 2 stand auf halber Höhe ein telefonierender Herr, der hat uns scheinbar beobachtet, kam telefonierender Weise herunter, hat sich meinen Koffer geschnappt und einfach so hochgetragen…ich mag die Australier . Im Hotel dann der Schock, waren bisher alle Unterkünfte super bis spitzenklasse, war das Hotel in Sydney eine Zumutung. Über die Großbaustelle, auf der es morgens 7 Uhr lautstark losging, auf die wir von einer Seite unseres Eckzimmers einen direkten Blick hatten könnte man noch hinweg sehen, da kann ja das Hotel nix dafür. In unserem Badezimmer tönte ein nicht abschaltbarer Lüfter mit Flugzeuglautstärke vor sich hin, der auch durch die geschlossene Tür noch zu hören war. Ronald hat am ersten Abend provisorisch Waschlappen davor geklebt, immerhin wurde das Teil am folgenden Nachmittag nach unserer Beschwerde repariert. Der Rest abgewohnt, kaputt oder dreckig, den ekligen Teppich habe ich erst am Folgetag nach einer halben Flasche Wein ohne Schuhe betreten. Schade um den Ausklang in Sydney. Ach ja, den versprochenen Blick auf die Oper hatte nur Ronald, wenn er sich auf dem Balkon auf einen Stuhl gestellt hat, bei mir blieb es bei der Hauswand gegenüber. Wir sind dann am Abend noch zu einem kleinen Spaziergang aufgebrochen, an dessen Ende es in ein sehr nettes uriges Lokal mit Gnocchi für mich und einem sehr guten Shepardˋs Pie für Ronald ging. Am nächsten Tag stand mal wieder sehr viel Aktivität auf dem Programm. Zunächst haben wir mit Bonza Bike Tours eine 4-stündige Stadtrundtour per Radl durch Sydney gemacht. Können wir sehr empfehlen. Nicht nur, dass man sehr viel sieht, unser Guide hat sehr viel erklärt und alles mit lustigen Geschichten versehen. Nach einem kurzen Aufenthalt im Hotel, um vom Rucksack auf die kleine Handtasche zu wechseln, stand unser nächster Termin in der Oper an. Wir hatten eine Tour gebucht, durften alle Säle anschauen und wurden auch hier mit vielen interessanten Informationen versorgt. Ab jetzt träume ich wohl davon einmal die enorme Orgel im Konzernsaal live zu hören, angeblich können nur 5 Organisten auf der Welt diese spielen. In ihrer Kategorie ist sie die Größte der Welt. Danach hatten wir noch einen Auftrag zu erfüllen. Ein lieber Freund aus München hatte Ronald gebeten, ihm ein Glas aus dem Hardrock Cafe mitzubringen. Also sind wir von der Oper aus 3,5 km nach Darling Harbour gelaufen, haben das Glas gekauft und sind dann in einem sehr guten Seafood-Restaurant hängen geblieben. Was gibt es besseres als eine Flasche guter Weißwein und dazu Spaghetti mit Hummer bei Ronald und Spaghetti mit Muscheln bei mir. Eine der besten Spaghetti Vongole, die ich bisher gegessen habe. Im Anschluss mussten wir noch etwas über 3 km zurück zum Hotel, Aktivitätsziel damit voll erreicht. An unserem zweiten Tag in Sydney stand nichts festes mehr auf dem Programm, also konnten wir uns so entspannt, wie es halt ab 9 Uhr mit Presslufthammer nebenan geht, fertig machen und loslaufen. Seitdem ich das erste Harry-Hole-Buch von Jo Nesbo gelesen hatte, wollte ich gern ins Aquarium von Sydney und da ging es hin. Nun ja, einige Sachen sind ganz toll, wie z.B. dass man tatsächlich unter die Wasseroberfläche absteigt, um dann durch insgesamt 4 Glasröhren vor allem Rochen und Haie zu beobachte, aber der Pinguinteil ist furchtbar. Man kann, muss aber nicht, in einem Schlauchboot bei 6 Grad Celsius 2 Minuten durch die Pinguinwelt fahren. Jaaa, also die Pinguine sind trotzdem noch hinter einer Glaswand und nur an einer Stelle. Uns hat sich der Sinn des ganzen nicht erschlossen. Bei uns war es recht leer im Aquarium, ich kann mir aber gut vorstellen, dass es bei mehr Andrang recht ungemütlich wird. Ich hatte danach, wie immer, Hunger und so gab es erst mal Mittagessen. Ronald wollte nur Kaffee, hat aber bei mir etwas probiert und festgestellt, dass Zucchinischnitzel auch echt gut schmecken können. Danach ging es nochmal zur Oper und in den Botanischen Garten zum Herumspazieren. Durch Zufall haben wir dabei ein sehr schönes Sportschwimmbad mit 50-Meter-Becken direkt am Hafen entdeckt. Tja, so einen schönen Ausblick hat man in unserem Dantebad ja leider nicht. So, das war es in Australien, morgen geht es nach Neuseeland. Wir haben zwar noch eine Nacht, aber bis jetzt sind uns außerhalb von Wildparks weder Schlangen noch Spinnen begegnet. Unser Fazit, uns hat es sehr gut gefallen und wir wären an einigen Orten gern länger geblieben.